WM 2006 in Deutschland – Spielort Gelsenkirchen
Seit dem Jahr 2001 trägt der FC Schalke 04 seine Heimspiele in der Veltins-Arena aus, eines der größten Bundesliga Stadien in Deutschland. Diese war auch Spielort für vier Vorrundenspiele und ein Viertelfinale bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft trug die Arena den Namen FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen. Während des Turniers standen den Zuschauern 52.000 Sitzplätze zur Verfügung.
Während die Fußball WM 2022 in Katar nun statt fand, steht die EM 2024 in Deutschland vor der Türe! Deutschland ist EM-Gastgeber und natürlich gehört die Arena auf Schalke auch wieder zu den Austragungsorten! Die UEFA Nations League 2018/2019 startete erstmalig in Europa. Auch hier konnte die Arena in Gelsenkirchen zu den Austragungsorten der Länderspiele gehören.
Die Veltins-Arena löste damit das Parkstadion ab, in dem der FC Schalke 04 seit dem Jahr 1974 seine Heimspiele ausgetragen hatte. Das Parkstadion wurde im Übrigen speziell für die Fußballweltmeisterschaft 1974 in Deutschland errichtet. Aufgrund von Bergschäden und mangelnden Modernisierungsmöglichkeiten am Parkstadion gingen die Planungen bereits in den 1980er Jahren dahin, dass eine neue Arena in Gelsenkirchen errichtet werden sollte. Diese Pläne mussten jedoch aufgrund der finanziell angespannten Situation des FC Schalke 04 immer wieder verworfen werden. Ende der 1990er Jahre konnte jedoch mit den Bauarbeiten begonnen werden. Bei der Veltins-Arena handelt es sich um das erste Fußballstadion in Deutschland, das rein privat wirtschaftlich finanziert wurde.
Veltins-Arena – Welche Spiele wurden bei der WM 2006 ausgerichtet?
Am Freitag, den 9. Juni 2006, wurde um 21 Uhr das Vorrundenspiel zwischen Polen und Ecuador angepfiffen. Am Montag, den 12. Juni 2006, war um 18 Uhr der Anpfiff im Vorrundenspiel zwischen den USA und Tschechien. Am Freitag, den 16. Juni 2006, wurde um 15 Uhr das Vorrundenspiel Argentinien gegen Serbien und Montenegro angepfiffen. Am Mittwoch, den 21. Juni 2006 schließlich fand um 16 Uhr das letzte Vorrundenspiel in der Arena in Gelsenkirchen zwischen Portugal und Mexiko statt.
Am Samstag, den 1. Juli 2006 wurde das Viertelfinale zwischen England und Portugal in Gelsenkirchen angepfiffen.
Besonderheiten der Veltins-Arena
In der Regel befindet sich das Dach des Stadions im geschlossenen Zustand, kann bei Bedarf jedoch geöffnet werden. Um Schäden am Stadionrasen vermeiden und diesem die Gelegenheit zur Regeneration zu geben, wird der Spielfeldrasen in der Zeit zwischen den Fußballspielen auf Schienen aus dem Stadion herausgeschoben. Dies geschieht mithilfe einer komplexen hydraulischen Vorrichtung. Der Zeitaufwand für das Herausfahren des Rasens beträgt etwa vier Stunden. Die Kosten für den gesamten Vorgang belaufen sich jedes Mal auf etwa 13.000 Euro.
Ebenso wie die Commerzbank-Arena in Frankfurt und das Olympiastadion in Berlin verfügt die Veltins-Arena über eine Kapelle, in der Regelmäßig Hochzeiten und Taufen stattfinden.
Bereits während der Weltmeisterschaft 2006 konnten die Zuschauer an insgesamt 32 Kiosken innerhalb der Arena ohne Bargeld bezahlen. Offizielles Zahlungsmittel in der Arena ist die sogenannte „Knappenkarte“. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Prepaid-Karte, die sich an verschiedenen Orten in der Arena kaufen und immer wieder aufladen lässt. Eine weitere Besonderheit, die den Zuschauern in der Veltins-Arena geboten wird, ist eine zentrale Bierversorgung mithilfe einer fünf Kilometer langen Pipeline.
Sicherheitsbedenken der Stiftung Warentest
Trotz all dieser Vorzüge schnitt die Veltins-Arena in Gelsenkirchen vor der WM 2006 bei einer Prüfung der Stiftung Warentest als eines der schlechtesten WM-Stadien in Deutschland ab. Dies wurde vor allem mit den drei Meter tiefen Gräben begründet, die rund um das Spielfeld die Akteure von den Zuschauern trennen. Die Mitarbeiter der Stiftung Warentest nahmen hierbei an, dass der Graben in der Mitte der Arena bei einer Massenpanik eine sehr große Gefahr darstellen könnte. Unter Fachleuten ist dies jedoch bis heute umstritten, da Menschen in einer Paniksituation nicht zwangsläufig den Weg in die Mitte eines Stadions suchen.